CAYLUS MAGNA CARTA
Ziel
Regeln
Meinung
Die folgende Rezension erschien in ähnlicher Form beim Reich der Spiele.
In der Reich-der-Spiele-Rezension zu Caylus, dem Gewinner des Deutschen Spielepreises von 2006, hieß es im Fazit: "[...] ein überragendes Highlight - für Vielspieler.", da die taktischen Handlungsmöglichkeiten so manchen Gelegenheitsspieler überfordern können. Vielleicht hat man bei Ystari solch Feedback ja öfter bekommen, denn bei dem jüngst publizierten Caylus Magna Carta handelt es sich um eine deutlich abgespeckte Kartenspieladaption des Brettspielvorgängers. Neue Features sucht man vergebens, wird dafür aber mit einem gestrafften und einfacheren Ablauf belohnt.
Entfallen sind zum Beispiel die verschiedenen Günste. Stattdessen werden die Spieler stets mit 1 Gold belohnt. Den Seneschall gibt's auch nicht mehr -irgendjemand hab ihn selig!-, der Vogt marschiert nun immer zwei Felder vorwärts. Manche Gebäude gibt es nicht mehr, darunter auch die Möglichkeit, die Spielerreihenfolge zu verändern. Mit diesen Maßnahmen läuft das Spiel ein wenig flüssiger und deutlich schneller. Die angegebene Spielzeit von nur 45 Minuten ist etwas niedrig angesetzt, eine Zeitdauer von ca. 90 Minuten ist realistischer.
Die Punkte werden in Magna Carta erst am Spielende verteilt. Dies wird dadurch erreicht, dass Gebäude nicht mit Spielsteinen markiert werden, sondern jeder Spieler über ein (gleiches) Handkartenset verfügt, sodass die ausgelegten Bauwerke sofort den Spielern zuzuordnen sind. Dies führt dazu, dass während des Spiels allgemeine Unkenntnis über die führenden Spieler herrscht. Toll, werden manche sagen, weil dadurch Aktionen gegen den führenden Spieler -insbesondere gemeinsam durch mehrere Mitspieler- nicht mehr möglich sind. Leider stimmt dies nicht ganz, denn meistens spielt man ja doch gegen den mutmaßlich stärksten "Gegner"! Und wenn man sich dabei irrt, trifft es halt den Falschen - dumm gelaufen. Wer es genauer wissen will, schaut sich die ausliegenden Karten, gesammelten Rohstoffe und gehortete Burgmauer-Punkte an - Vorsicht, Grübelpotential! Doch was man auch tut, eines erkennt man gewiss nicht: Fehler in der eigenen Strategie. Mangels Siegpunktleiste ist es schwer, den eigenen Erfolg während des Spiels abzuschätzen. Doch damit nicht genug, leider sind die Spielkarten auch etwas zu bunt geraten: Während der Besitz eines Gebäudes beim Brettspiel durch ein kleines Häuschen in Spielerfarbe markiert wurde, zeigt ein dicker Streifen auf den Karten die Besitzrechtsverhältnisse an.
Das größte Argument gegen Magna Carta sind die gegenüber dem Brettspiel stark eingeschränkten Handlungsmöglichkeiten. Prinzipiell läuft es immer darauf hinaus, möglichst attraktive Gebäude zu bauen, die von den Mitspielern möglichst oft genutzt werden. Dafür erhält der Besitzer nämlich Rohstoffe (und keine Siegpunkte, wie bei Caylus). Die Beteiligung am Schloßbau reduziert sich zudem zu einem Bonus, da es keine Strafpunkte mehr gibt. Verschiedene Strategien durch Nutzung verschiedener Günste sind somit nicht mehr möglich. Absurderweise ist dies jedoch auch gleichzeitig Magna Cartas Stärke - zumindest für Gelegenheitsspieler, die sich partout nicht für ein 2-3-Stunden-Spiel begeistern können und denen das Brettspiel schlichtweg zu kompliziert ist. Spaß macht Caylus zweifelsfrei in beiden Versionen!
Insgesamt präsentiert sich Caylus Magna Carta als ein preisgünstiges Highlight des Spielejahrgangs 2007, wenngleich es gegenüber seinem Vorgänger auch ein paar Schwächen offenbart. Vielspieler sollten auf jeden Fall zum Brettspiel greifen - für alle anderen bietet Magna Carta einen leichteren Einstieg.
Fazit
7 | cp 26.04.2009 | |
7 | niggi 26.04.2009 | |
6 | kathrin 26.04.2009 | |
8 | Cyberian 14.07.2009 | Caylus light, aber nur was die Spieldauer betrifft - Klasse Spiel! |
8.5 | rolf.gerhard 12.08.2009 | |
7.5 | Dreizack 20.01.2010 | sch?ne Alternative zu Caylus |
7.5 | MichaelKroeger 29.01.2010 | L?sst sich sch?n, vor allem leichter als der gro?e Bruder Caylus spielen. |
8.5 | alguenter.mkraemer 24.02.2010 | fast so gut wie der gro?e Bruder |
8 | UliWolter 11.05.2014 | Klasse Spiel |
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Komplexität: hoch
Kommunikation: gering
Interaktion: durchschnittlich
Einfluss: hoch