BASKETBOSS
Ziel
In der Welt-Liga spielen bis zu fünf Basketball-Teams sechs Jahre lang gegeneinander. Die Spieler fungieren als Manager ihrer Teams, um die beste Mannschaft aufzubauen und die erfolgreichste zu werden.
Regeln
In jeder Saison (=Spielrunde) erhalten die besten Mannschaften Pokale, die in der Endabrechnung Siegpunkte bringen. Die Spielstärke eines Teams ist dabei einfach die Summe der Einzelstärken seiner fünf Ballkünstler. Diese wird in (1-5) Ballstärken gemessen und ändert sich jedes Jahr. Praktischerweise stehen auf den Pappleisten der Transferspieler bereits feste Werte drauf, sodass nichts ausgewürfelt werden muss.
Die erste Saisonhandlung ist auch gleich der Erwerb neuer Transferspieler, die unter den Teams versteigert werden. Die Spielerleisten werden derart auf die Mannschaftsschablonen gelegt, dass stets der erste Wert eines Transferspielers seine Stärke der aktuellen Saison entspricht. Mittels einer verschiebbaren Saisonleiste wird während des Spiels die sich verändernde Werte der Teammitglieder festgehalten. Bezahlt wird in der Währung „Basko“, das jährliche Einkommen der Teams wird wiederum durch spezielle Münzsymbole auf den aktuellen Spielerleisten bestimmt.
Zusätzlich darf am Ende einer Saison einer von vier Funktionären genutzt oder eine Sondermedaille genommen werden. Das schwächste Team hat hier stets die erste Wahl. Mit den Funktionären lassen sich Gleichstände bei Pokalen und Einkommen entscheiden, Teammitglieder schneller weiterentwickeln oder Zinsen für das vorhandene Vermögen kassieren. Kleine Sondermedaillen sind dagegen ein paar Siegpunkte wert.
Ab und an versteckt sich unter den neuen Transferspielern auch ein Verletzungsplättchen. Dann muss verdeckt geboten werden, um die Verletzung abzuwenden. Wer am wenigsten geboten hat, kann seine Basko zwar behalten, muss dafür aber den Ausfall seines größten Spielers für die Teamstärken- und Einkommensberechnung in Kauf nehmen.
Meinung
Wie gut, dass bereits Jahre zuvor bekannt ist, welcher Spieler wann wie gut sein wird. So etwas erleichtert die Mannschaftsplanung ungemein und sollte auch in anderen Sportarten flächendeckend eingeführt werden. Niemand könnte dann mehr behaupten, mit Geld allein seien keine guten Teams zusammen zu kaufen. Pah!
Materialtechnisch entspricht Basketboss dagegen schon eher dem „üblichen Standard“. Die Saisonleiste hakt nur selten und ist ein geniales Instrument, um die Spielerentwicklung zu verfolgen. Da auf den Teambögen bereits Standardspieler –also ganz große Luschen, die gerade mal beim Ballschubsen nicht über ihre eigenen Füße stolpern, aber wenigstens dafür sorgen dass eine Partie zumindest mit fünf Mann ausgetragen werden kann- vorhanden sind, besteht zu Beginn noch kein akuter Handlungsbedarf auf den einzelnen Positionen. Das ändert sich aber im Saisonverlauf, wenn sich die Spielstärken verändern. Dann muss immer öfter abgewogen werden, welche Schwäche als nächstes ausgebügelt werden sollte und welcher Preis dafür angemessen scheint.
Verletzungen sind dabei nicht immer gleich wichtig. Denn wer davon betroffen ist, muss nicht seinen aktuell besten, sondern seinen größten Spieler abgeben. Die Größe entscheidet zwar bei Gleichständen –ist also durchaus ein hilfreiches Instrument-, aber wenn es sich bei dem betroffenen Spieler um einen aktuell ziemlich schwachen mit wenig Aussicht auf Besserung handelt, dann ist dies auch nicht so schlimm. Dann kann genüsslich zugeschaut werden, wie die Konkurrenz Millionen ausgibt um eine Verletzung abzuwenden, die sie ja doch nicht trifft.
Neben solchen punktuellen Vergnügungen besteht der graue Manager-Alltag jedoch aus Optimiererei. Dabei helfen die Funktionäre (Schiedsrichter, Spielerberater, Trainer und Banker) manchmal recht gut. Allerdings gibt es immer welche, die wertvoller sind als andere. Wer keinen Spielerkauf plant, kann mit einem Berater beispielsweise wenig anfangen, wer kein Entwicklungspotential bei seinem Team hat, benötigt keinen Trainer.
Fazit
Fußball-Manager goes Basketball: Was auf dem heimischen Computer schon seit Jahren Fußballbegeisterte für viele Stunden an den Bildschirm fesselt, geht nun auch ganz ohne Strom. Und damit das noch spielbar bleibt, wurde dem Konzept des Managerspiels die rechenintensive Komplexität entzogen. Ergebnis: Ein Basketball-Manager mit Sechs-Jahres-Plan!
Diese nette kleine Simulation spricht nicht nur Basketball-Fans an, sondern grundsätzlich wettbewerbsinteressierte Optimierer jeder Couleur. Der Sportgedanke bleibt trotz fehlender Spielaustragungen im Vordergrund, nicht zuletzt auch dank der netten kleinen Pokale. Was zum vollwertigen Managerspiel jetzt noch fehlt, sind das Aushandeln von Werbeverträgen und Ausstattungserweiterungen der Sporthalle. Doch gerade durch den Verzicht auf solche Features spielt sich Basketboss eben schnell und schick.
7 | cp 17.07.2010 | gelungene Simulation, nicht nur f?r Basketball-Fans |
7 | drfunk 29.07.2010 |
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Komplexität: durchschnittlich
Kommunikation: durchschnittlich
Interaktion: hoch
Einfluss: hoch