AUF NACH INDIEN!
Ziel
Die portugiesischen Entdecker machen sich auf den Weg, eine alternative Seeroute nach Indien zu finden, um das osmanische Reich umgehen zu können. Das kompakte Auf nach Indien! kommt dabei mit wenig Material aus, da kleine Holzwürfel sowohl die Schiffe repräsentieren, als auch Handelsgüter, Gebäude, Technologien und Arbeiter.
Regeln
Neben Lissabon werden die zwölf Karten der Küstenstädte ausgelegt -die meisten davon verdeckt, da sie erst noch entdeckt werden müssen. (Die erst drei sind aber bekannt.) Reihum dürfen die Spieler 2 Aktionen durchführen:
- eigenen Holzwürfel auf Lissabon legen (aus dem Vorrat)
- eigene Schiffe unterhalb der Küstenstädte bewegen (Reichweite zu Beginn: 1), dabei maximal eine neue Stadt entdecken und anschließend optional Schiffe in Handelsgüter umwandeln (=auf die entsprechenden Felder der jeweiligen Städte legen)
- Handelsgüter verkaufen (von beliebigen Städten)
- 1 Gebäude in Stadt bauen (Festung, Markt oder Kirche, indem das Schiffsklötzchen auf die Stadtkarte gelegt wird)
- 1 Technologie erwerben (um Aktionen zu verbessern)
- Reichweite der Schiffe um 1 erhöhen
Außerdem dürfen jederzeit zusätzlich beliebig viele Holzwürfel nach Lissabon zurückgesetzt werden. Siegpunkte gibt es aber nur für das Entdecken neuer Städte und den Verkauf von Handelsgütern (Gold, Juwelen, Kaffee, Zucker, Stoffe, Gewürze: je mehr verschiedene gleichzeitig verkauft werden, desto mehr Geld und Punkte gibt es), sowie für die errichteten Märkte, Festungen und Kirchen sowie bestimmte Technologien, sobald Indien entdeckt wurde oder mindestens zwei Spieler keine Holzwürfel mehr im Vorrat haben.
Meinung
Das Ungewöhnlichste auf der Reise nach Indien stellen zweifelsohne die zahlreichen kleinen Holzklötzchen dar. Es mag praktisch erscheinen, dass die hier so multifunktional sind, jedoch stellt dies auch gleichzeitig die größte Einstiegshürde dar. Durch eine simple, kurze Aktion ist aus einem Schiff plötzlich eine Ware geworden, die noch im selben Zug verkauft und wiederum in Geld getauscht wird. So etwas verwirrt anfangs -und sorgt auch bei weiteren Partien für Konzentrationszwang, denn es ist gar nicht so leicht, immer den genauen Überblick zu behalten, wo man nun wie viele Schiffe benötigt, welche man davon in welche Waren wandeln möchte, und was die Mitspieler noch dazwischen funken könnten.
Die Mitspieler... ja, die stellen sich immer wieder als störend heraus, wenn sie unvorhergesehen plötzlich fest eingeplante Warenfelder blockieren oder durch spontane Reichenweitenerhöhung einem den schon sicher geglaubten Extrasiegpunkt vor der Nase wegschnappen. Allzuviel sollte man daher nicht auf die Konkurrenz schauen, sondern sich (insbesondere zu Beginn) erstmal darauf konzentrieren, die eigene Wirtschaftsmaschine anzukurbeln. Das heißt Erlöse maximieren, Flotten vergrößern und Reichweite optimieren. Viel mehr passiert zwar auch nicht während der gesamten Partie, aber sind die ersten paar Schritte getan, läuft der Rest fast von selbst. Bis auf die Beschaffung der Handelsgüter, bei der die Mitspieler irgendwie immer wieder stören.
Fazit
Im kleinen Mitbringspiel-Format versteckt sich mehr als nur ein etwas aufgebauschtes Kartenspiel. Zwar ist das Material ein Kompromiss hinsichtlich Schachtelgröße und Inhalt, jedoch schlägt sich dies eben auch im Preis nieder. Auf nach Indien! besitzt das Potential eines größeren Brettspiels, das auf diese Weise sehr günstig zu haben und auch noch sehr leicht portabel ist. Ein echter Preis-Leistungs-Hit eben.
7 | cp 01.08.2017 | viel Spiel in kleiner Schachtel |
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