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Datenblatt image
ID 13853

ALCHEMICUS


cover
Jahrgang: 2010

Verlag: Sinonis [->]
Autor: Andrzej Kosakowski
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2-4

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45-90

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ab 12


f5
Bewertung angespielt: 0.0 von 10
punkte

Score gesamt: 55.0% von 100
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Rezension

Ziel

Können einfache Metalle in Gold umgewandelt werden? Diese Frage beherrschte lange Zeit die Wissenschaftskreise im Mittelalter, und als Alchemist versuchen die Spieler genau dieses Ziel zu erreichen, um am Ende das ach so begehrte Edelmetall in Ruhmespunkte einzutauschen und damit als Sieger herauszugehen.

Regeln

Zu Beginn erhält jeder Spieler eine Horten-Karte (=Garten) sowie eine Pergula-Karte (=Verkaufsstand), die beide aktiv ausgelegt werden. Diese Startutensilien sind die Anfänge eines einfachen Kräutersammlers, der im Laufe des Spiels zu einem mächtigen Alchemisten emporsteigen will.

Der Spielplan ist kreisförmig konzipiert, wobei die acht äußeren Felder diverse Aktionsmöglichkeiten beinhalten (Transport, Verkauf, Produktion, Geschenke, Bau, Transmutation und das Feld des Transmutationsgeistes). Nun gibt es aber noch einen inneren Kreis mit fünf Feldern, auf den die Figur des Geistes der Transmutation gestellt wird. Das vom Geist belegte Feld blockiert die entsprechende Aktionsmöglichkeit der dazugehörigen Produktions- und Verkaufshandlung.

Jeder Spieler bekommt fünf zufällig gezogene Handkarten; die restlichen Karten bilden den verdeckten Nachziehstapel. Handkarten haben eine Doppelfunktion: einerseits können sie gebaut werden und andererseits werden sie als Zahlungsmittel eingesetzt. Beispiel: eine Karte zeigt eine Mine, die in der Produktionsaktion ein Erz abwirft. Der Bau dieser Mine kostet jedoch drei Geld (rechts oben angegeben). Also muss der Spieler zum Bauen drei beliebige Handkarten ablegen.

Ziel des Spiels ist es, als erster 20 Ruhmespunkte zu bekommen. Ruhmespunkte erhält man primär durch den Verkauf von Materialien, und je wertvoller diese Materialien sind, desto mehr Ruhmespunkte bekommt man. Allerdings ist der Weg zur Gewinnung wertvoller Materialien langwierig und mühselig, denn die einfachen Metalle müssen zuerst in eine Hütte und dann in ein Labor transportiert werden. Und Hütte und Labor müssen logischerweise erstmal gebaut sein.

Die Auswahl der Aktion erfolgt durch den äußeren Ring des Spielplans, auf dem die Spielerfigur vorgezogen wird. Karten erhält man durch Verkäufe oder dem Überschreiten des Transmutationsgeist-Feldes. Außerdem darf zu Beginn des eigenen Spielzugs grundsätzlich eine Karte vom Nachziehstapel gezogen werden.

Das Spiel endet, sobald ein Spieler 20 Ruhmespunkte (oder mehr) besitzt. Dieser Spieler hat dann gewonnen. Hinweis: Alchemicus kann auch mit fortgeschrittenen/optionalen Spielregeln und/oder der beiliegenden Erweiterung Alchemicus Noctis gespielt werden.

Meinung

Zu Beginn gestaltet sich Alchemicus erwartungsgemäß zäh, weil schließlich zuerst eine funktionierende Produktionskette aufgebaut werden muss. Sobald diese aber errichtet ist, flutscht das Spiel relativ schnell und dauert in der Regel nicht mehr allzu lange. Ein kleines Problem ist der Glücksfaktor beim Ziehen der Karten, denn wenn ein Spieler beispielsweise kein Labor auf die Hand bekommt, ist er normalerweise chancenlos. Doch glücklicherweise kann dies durch die fortgeschrittenen bzw. optionalen Regeln minimiert werden. Hierzu werden neben dem verdeckten Nachziehstapel fünf Karten offen ausgelegt. Die Auswahl einer offen liegenden Karte kostet zwar eine beliebige Handkarte, aber eine solche Investition kann sich dennoch absolut lohnen.

Doch leider gibt es noch ein weiteres Problem bei Alchemicus, und das ist die Tatsache, dass es eigentlich nur einen einzigen „goldenen Weg“ gibt, der zum Sieg führt. Natürlich können Ruhmespunkte auch im kleinen Maße erworben werden (durch Ausspielen von Ruhmeskarten oder dem Feld „Geschenke“), aber nur durch den Verkauf von Gold hat man realistische Chancen zu gewinnen. Dies führt aber dazu, dass jeder Spieler im Endeffekt die gleiche Strategie fährt, und das macht das Spiel ehrlich gesagt ein bisschen langweilig. Die Erweiterung Alchemicus Noctis bringt zwar mehr Abwechslung ins Spiel, weil es hier auch Möglichkeiten zur Mitspieler-Sabotage gibt, aber grundsätzlich verändert sich dadurch nichts. Unter dem Strich leidet schlichtweg der Langzeitspaß, da jede Partie zumeist nach Schema F verläuft.

Positiv zu erwähnen ist die Aufmachung und Optik von Alchemicus. Der Spielplan und die Karten sind ausgezeichnet illustriert, und die riesigen Figuren, die sich wohltuend von anderen Spielen unterscheiden, erfreuen das Auge ebenfalls.

Dennoch gilt wie immer, dass der Spielspaß im Vordergrund steht, und dieser ist bei Alchemicus langfristig gefährdet. Die ersten zwei bis drei Partien machen durchaus Freude, aber wie gesagt schleicht sich dann das Gefühl ein, dass es an Abwechslung fehlt und alles immer gleich abläuft. Alles in allem ist Alchemicus somit „nur“ ein ordentliches Spiel geworden, das nicht über gutes Mittelmaß hinausgeht.

Fazit

Da wäre mehr drin gewesen. Thema und Aufmachung des Spiels sind mit Sicherheit interessant, aber es fehlen einfach unterschiedliche Strategiemöglichkeiten, um echten Langzeitspaß aufkommen zu lassen.


2011-10-20, Wolfgang Volk (heavywolf)



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