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Datenblatt image
ID 13255

AGE OF INDUSTRY


cover
Jahrgang: 2010

Verlag: Treefrog Games [->]
Autor: Martin Wallace
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3-5

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90-180

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ab 12


f5
Bewertung angespielt: 7.0 von 10
punkte

Score gesamt: 66.8% von 100
score
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Rezension

Ziel

Im 19. Jahrhundert sorgt die Industrialisierung der Wirtschaft für ungeahntes Wachstum und neue Absatzmärkte. Die ersten Hochöfen entstehen und der Bergbau erlebt seine Blütezeit. In Age of Industry versuchen die Spieler deshalb, möglichst profitable Industrien aufzubauen, sprich: durch geschickte Investitionen reich zu werden. Auf der Rückseite des Südost-England-Spielplans steht alternativ eine Deutschland-Karte zur Verfügung, die einen einfachen Einstieg ermöglicht indem sie auf Seehandel verzichtet.

 

Regeln

In jeder Runde führen die Spieler zwei Aktionen durch, die sie teilweise Geld kosten. Diese Ausgaben bestimmen jedoch die Zugreihenfolge in der nächsten Runde und sollten auch deshalb Beachtung finden. Die wichtigste Aktionsmöglichkeit ist das Bauen einer neuen Industrie auf dem Spielplan. Dazu muss eine passende Karte gespielt und auf die Setzbedingungen geachtet werden. Diese sind wiederum vom Kartentyp abhängig, denn davon gibt es zwei verschiedene. „Industriekarten“ geben eine der sechs verschiedenen Industrien vor, die gebaut werden darf – hier darf der Spieler den Ort wählen. Bei den „Ortskarten“ wird dagegen eine Region vorgegeben und die Industrieart dem Spieler überlassen. In ersterem Fall muss auf den Anschluss (Städte oder Eisenbahnstrecke) an das eigene Industrienetz geachtet werden, in letzterem auf die teilweise vorhandenen Vorgaben. Zechen, Häfen und Schiffe können nämlich nur auf festgelegte Felder gesetzt werden, während Baumwollspinnereien, Konsumgüterfabriken und Eisenhütten den Großteil der Felder teilen müssen. Auf der England-Karte gibt es übrigens deutlich mehr vorgegebene Industrietypen.

Bereits vorhandene Industrieplättchen können aber auch überbaut werden, falls gewünscht. Bei allen Bauaktionen kann allerdings immer nur auf die noch vorhandenen Plättchen des eigenen Spielertableaus zurückgegriffen werden. Je mehr gebaut wird, desto teurer und wertvoller werden die Industrien (was sich am Spielende in Siegpunkten ausdrückt). Fortgeschrittene Plättchen erfordern für den Bau zusätzlich Kohle und Stahl. Diese Rohstoffe kommen durch das Bauen neu ins Spiel, können bei mangelndem Zugang aber auch von einer separaten Bedarfsleiste käuflich erworben werden.

Zur Verbesserung der Infrastruktur können Eisenbahnstrecken gebaut werden. Dies kostet Geld und einen Warenstein vom Spielplan, blockiert die Verbindungen aber auch gleichzeitig gegen die Mitspieler. Neues Geld gibt es für den Verkauf von Waren an Märkten und Häfen, sofern diese über Eisenbahnstrecken oder Schifffahrtslinien angeschlossen sind. Eine weitere Aktionsmöglichkeit ist das „Entwickeln“, mit der niedrigwertige Plättchen vom Tableau entfernt werden können, sodass sie nicht mehr gebaut werden müssen. Alternativ zu all diesen aktiven Handlungsoptionen können auch einfach nur zwei Karten gezogen oder gepasst werden.

Sobald am Rundenende ein Spieler keine Handkarten mehr besitzt und auch der Nachziehstapel aufgebraucht ist, endet die Partie. Die Spieler erhalten Geld für ihre Bahnstrecken, das nach Abzug etwaiger Kreditrückzahlungen in Siegpunkte umgerechnet wird. Weitere Punkte gibt es für die gebauten Industrieplättchen.

Meinung

Das Regelwerk von Age of Industry orientiert sich sehr stark an seinem bei Pegasus erschienenen Vorgänger Kohle (im Original: Brass). An vielen Stellen wurden die komplizierten Regeln spürbar vereinfacht, beispielsweise bei der Kartennutzung oder dem Kreditsystem. Auf die bei Kohle als Kontrast zum Schienen-Transportsystem vorhandenen Kanäle wurde sogar ganz verzichtet. All diese gestrichenen Spielelemente werden bei Age of Industry nicht einmal ansatzweise vermisst. Im Gegenteil, die Überarbeitung tut dem Spiel ungemein gut und reduziert den Frustlevel der Spieler, da schon der Einstieg viel leichter gelingt. Besonders die Deutschland-Karte ist dafür gut geeignet, da erstens nur mit fünf statt sechs Industriezweigen gespielt wird und zweitens flexibler gebaut werden kann. Was im Übrigen auch bei den Eisenbahnlinien zu weniger gemeinen Spielzügen führt, da es genügend Entwicklungspotential für alle Spieler gibt.

Ansonsten sind Eisenbahnen eine sehr lukrative Sache, da sie vergleichsweise kostengünstig sind und am Ende jede Menge Siegpunkte bringen. Doch Geld liefern sie leider keins, im Gegensatz zu den Industrieplättchen, die alleine deshalb schon gebaut werden müssen. Das Konzentrieren auf wenige, aber weiter entwickelte Industriezweige ist dabei effizienter als das breitflächige Aufbauen zahlreicher Billigwerke, doch häufig genug prägen konkrete Herausforderungen und Kapitallimitierungen die Entscheidung für den nächsten Bau. Und da zwei Aktionen pro Runde nun wirklich nicht viel sind, ist eine zweitklassige Industrie häufig doch noch besser als einfach zu passen – was zudem auch noch mit dem Abwurf einer Handkarte bezahlt werden muss.

Fazit

Age of Industry verwebt geschickt sechs verschiedene Industriezweige und beschränkt sich dennoch auf nur zwei Arten von Ressourcensteinen. Dadurch bleibt die notwendige Übersichtlichkeit erhalten, sodass sich die Spieler auf die Optimierung ihrer Bahnstrecken und Weiterentwicklungen konzentrieren können. Die Ähnlichkeiten zum Vorgänger Kohle sind sehr groß, jedoch wirkt Age of Industry mit seinen bereinigten Regeln deutlich eleganter und sollte von allen Anhängern von Wirtschaftssimulationen zuerst ausprobiert werden. Denn wer Age of Industry beherrscht, dem fällt der Einstieg in Kohle gleich viel leichter.


2011-09-06, Carsten Pinnow (cp)



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Bewertungen
7cp
06.09.2011
sch?nes Aufbauspiel. Selbst nach einiger Zeit ist die Deutschland-Karte noch sehr atttraktiv. Nur die Grafik k?nnte h?bscher sein.

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