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Datenblatt image
ID 17328

RAILROAD REVOLUTION


cover
Jahrgang: 2016

Verlag: Whats Your Game [->]
Autor: Marco Canetta, Stefania Niccolini
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2-4

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45-90

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ab 12


Material: hochwertig
Komplexität: hoch
Interaktion: gering
Einfluss: hochf5
Bewertung angespielt: 8.0 von 10
punkte

Score gesamt: 60.0% von 100
score
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Rezension

Ziel

Es dürfen wieder Eisenbahnstrecken gebaut werden, quer durch die Vereinigten Staaten. Bei Railroad Revolution spielt erstmals auch die Telekommunikation eine Rolle, allerdings "nur" als separater Aktionsstrang, mit dem zusätzliche Boni und Punkte verdient werden können. Kernstück des Spiels ist das Management der eigenen Arbeiter, die als spezialisierte Fachkräfte (vier verschiedene Fachrichtungen) besonders wirkungsvoll sind.

Regeln

Das Grundprinzip ist simpel: Die Spieler setzen einfach nur reihum einen ihrer Arbeiter auf ihr Tableau, um die angegebene Aktion durchzuführen. Erst wenn alle verwendet wurden, kehren sie zurück und können erneut eingesetzt werden. Die Aktionsmöglichkeiten sind:

  • Das eigene Schienennetz auf dem Plan um bis zu 2 Gleise erweitern. (kostet Geld)
  • Ein Gebäude (Station) in einer angeschlossenen Stadt errichten. (kostet Geld)
  • Ein Gebäude (Mast) auf eines der Telegraphenfelder setzen. (liefert bis zu 4 Aktien)
  • Ein Gleis oder ein Gebäude aus dem Vorrat verkaufen und eine Lokomotive umdrehen.

Zusätzliche Lokomotiven können während der Partie erworben werden, zu Beginn besitzt jeder jedoch nur eine. Immer wenn eine Lok auf ihre Rückseite gedreht wird, tritt ihr jeweiliger Effekt in Kraft. Manche Loks erlauben beispielsweise das kostenfreie Bauen von Schienen, andere das Versetzen von Arbeitern auf eigene Auftragsplättchen, von denen man stets zwei aktiv hat. Solche Aufträge erfordern stets das Abgeben von Arbeitern und(!) das Erfüllen bestimmter Bedingungen, wie beispielsweise der Anschluss von zwei Städten der Preisklasse 3 an das Schienennetz oder mindestens drei sehr gebirgige Streckenabschnitte.
 
Zu Beginn stehen jedem Spieler nur vier einfache (weiße) Arbeiter zur Verfügung. Durch Tausch oder Erwerb können jedoch auch farbige hinzukommen (orange, lila, türkis, grau). Diese werden nicht nur zur Erfüllung von Aufträgen benötigt, sondern liefern auch noch spezielle Boni, wenn sie für die Aktionswahl verwendet werden. Jede Kombination Farbe/Aktion wirkt sich unterschiedlich aus, sodass alleine durch das Aktionstableau 20 verschiedene Effekte zustande kommen. Doch damit nicht genug, auch für durchgeführte Tätigkeiten winken überall verschiedene Geschenke, sei es beim Bau von Stationen oder auch beim Telegrafenmast. Und weil es grad so schön ist: Der Erste bekommt immer noch einen weiteren Bonus, der zumindest bei den Stationsgebäuden praktisch nichts mit dem Rest zu tun hat. (Bei den Telegraphen winken einfach nur mehr Aktien...)
 
War's das endlich? Weit gefehlt! Beim Bau mancher Telegraphenstationen und Streckenabschnitten werden zusätzliche allgemeine Handel ausgelöst. Ein Plättchen (jedes Mal ein anderes!) bietet dabei stets zwei verschiedene Optionen, Aktien gegen andere Dinge einzutauschen (z.B. 1 Aktie um einen Arbeiter zu tauschen oder 2 Aktien um ein kostenloses Gleisstück zu setzen). Von diesen dürfen die Mitspieler eine wählen dürfen und der aktive Spieler sogar beide. Vorausgesetzt natürlich, man verfügt zu diesem Zeitpunkt auch über das erforderliche Handelsgut.
 
Sobald einem Spieler das Baumaterial (Schienen und Gebäude) ausgeht, endet die Partie nach einer Abschlussrunde mit einer umfassenden Wertung. Bei dieser zählen nicht nur die aufgedruckten Werte der erfüllten Aufträge und aktiven Lokomotiven, sondern auch die, die sich zwischen zwei Telegraphenfeldern befinden, sofern beide Felder bebaut wurden. Desweiteren gibt es noch drei Multiplikationsleisten, die während der Partie ausgebaut werden können (teilweise kostenpflichtig). Diese sorgen für weitere Punkte für angeschlossene Westküstenstädte sowie der Anzahl Telegraphen und Bahnhöfe.

Meinung

Opulent ausgestattet, erschlägt Railroad Revolution neue Spieler zunächst mit seiner verlagstypischen, nahezu unüberschaubaren Aktions- und Bonivielfalt. Dennoch gibt es klare Strukturen, die eine einfache Übersicht ermöglicht -wie unsere Regelzusammenfassung beweist. Für sämtliche Boni und Tauschoptionen gilt: Alles ist irgendwie nützlich. Es genügt somit, sich zunächst nur mit den Grundmechanismen zu beschäftigen und die erweiterten Möglichkeiten schrittweise zu erfassen. Dabei ist es auch hilfreich, dass zu Beginn keine spezialisierten Arbeiter zur Verfügung stehen und sich die Basisaktionen somit von 20 auf 4 reduzieren.
 
Ebenfalls hilfreich, und zwar während der gesamten Partie, sind die eindeutigen und leicht verständlichen Symboliken, die trotz aller Optionsüberfrachtung schnelle Orientierungshilfe bieten. Umso besser, dass man sich dabei nicht auch noch um die Mitspieler kümmern muss -jedenfalls meistens. Der Schienenbau erfolgt nämlich parallel, sodass niemand unfreiwillig geblockt oder behindert werden kann. Ganz ignorieren sollte man die Konkurrenz jedoch nicht, denn die Boni für die Ersten beim Gebäudebau sind nicht zu verachten. Wie hier von vornherein einen Schritt schneller ist, kann sich einen spürbaren Vorsprung erarbeiten. Und wer frühzeitig Ressourcen sammelt (Aktien, Geld, Arbeiter), ist zudem häufig flüssig, wenn wieder eine Tauschrunde ausgelöst wird.
 
Um möglichst erfolgreich zu sein, sind viele Dinge zu optimieren. Flüssig bleiben, Boni kassieren, und Aufträge mehr oder weniger en passant zu erledigen, sind die Knackpunkte. Was die Aufträge anbelangt empfiehlt es sich, rechtzeitig den erforderlichen Personalbedarf zu stillen. Schließlich ist nichts ärgerlicher, als im vorletzten Zug am Ende feststellen zu müssen, dass zwar alle erforderlichen teuren Bahnhöfe gebaut wurden, nur leider kein pinkfarbener Arbeiter mehr übrig ist. Immerhin hilft das Wertungsblatt bei der Ermittlung des Siegers -angesichts der ca. 150-300 gesammelten Punkte pro Spieler ist es aber auch bitter nötig.

Fazit

Eine Revolution unter den Eisenbahnspielen stellt Railroad Revolution zwar nicht dar, jedoch vermag es 90 Minuten lang hervorragend zu unterhalten. Das mit vielen Details ausgestattete Spiel wirkt anfangs noch sehr unübersichtlich, bleibt deshalb aber auch nach einigen Partien noch herausfordernd und ist deshalb für Vielspieler sehr interessant. Russian Railroads, First Class und nun Railroad Revolution -gute Eisenbahnspiele kommen offenbar wieder in Mode.


2017-02-07, Carsten Pinnow (cp)



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Bewertungen
8cp
31.01.2017
Ganz ohne Aktien geht es auch hier nicht...

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