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ID 13406

1655 - HABEMUS PAPAM


cover
Jahrgang: 2010

Verlag: DDD [->]
Autor: Christoph Bauer
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3-4

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30-45

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ab 10


f5
Bewertung angespielt: 6.7 von 10
punkte

Score gesamt: 61.3% von 100
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Rezension

Ziel

„Habemus Papam – Wir haben einen Papst“ wird es am Ende heißen, wenn der weiße Rauch aufsteigt und einer der Spieler das Konklave für sich entschieden hat. Doch dafür müssen zunächst Aufträge erfüllt und die Stimmen wichtiger Kardinäle gewonnen werden.

Regeln

Bevor die Papstwahl beginnen kann, muss zunächst die Kartenauslage gebildet werden. Ganz links liegt die Camerlengo-Karte, daneben der Stapel mit den Aktionskarten, gefolgt von den politischen Karten und dem Stapel mit den Kardinalskarten. Unter den Kardinalskarten befindet sich die Karte „Schwarzer Rauch“ (mittig) und die Spielendekarte „weißer Rauch“ (unter den letzten drei Karten des Stapels). Jeder Spieler erhält einen Sichtschirm und dazu als Startkapital vier Diamanten, einen Rubin, zwei Saphire, drei Bernsteine und 20 Goldstücke. Von den gemischten acht Auftragskarten erhält jeder Spieler verdeckt zwei Karten auf die Hand. Der Startspieler wird in der ersten Runde zum Camerlengo ernannt und bekommt daher die entsprechende Figur.

1655 – Habemus Papam verläuft über maximal 18 Runden, in denen jeweils vier Phasen gespielt werden. Als erste Handlung in jeder Runde deckt der Camerlengo die oberste Karte vom Stapel der Kardinals-, der Aktions- und der politischen Karten auf. In Phase zwei kann dann von jedem Spieler maximal eine Aktionskarte gespielt werden. Nach dem Ausführen dieser Aktionen wetteifern die Spieler um die Karten der allgemeinen Auslage. Gebote für diese Karten erfolgen in Form von null bis drei Edelsteinen. Alle Spieler nehmen gleichzeitig und natürlich geheim die gewünschte Anzahl und Art der Edelsteine in ihre geschlossene Hand. Danach zeigt jeder sein Gebot vor. Falls zwei oder mehr Spieler gleich viele Edelsteine in der Hand haben, entscheidet der wertvollste Edelstein über das höhere Gebot. Diamanten sind dabei am meisten und Bernsteine am wenigsten wert. Tritt der Fall ein, dass zwei oder mehr Spieler genau das gleiche Gebot abgegeben haben, so entscheidet die Sitzreihenfolge zum Camerlengo über die Auflösung des Gleichstandes. In Reihenfolge der Wertigkeit der Gebote darf sich nun jeder Spieler eine der ausliegenden vier Karten nehmen. Jeder Kardinal zählt für seinen Besitzer am Ende eine Stimme. Die politischen Karten bringen entweder zusätzliche Stimmen oder auch Gold ein. Aktionskarten dürfen zu einem beliebigen Zeitpunkt eingesetzt werden und sind meist in der Gebotsphase von Vorteil. Wer dagegen die Camerlengo-Karte nimmt, erhält vier Edelsteine und ein Gold aus der Bank. Sehr wichtig ist in dieser Hinsicht, dass der Camerlengo die einzige Möglichkeit während der Partie darstellt, um den eigenen Edelsteinvorrat wieder aufzustocken.

Wenn die Karte „Schwarzer Rauch“ auftaucht, erhalten die Besitzer von bestimmten Kardinälen Goldstücke. Zudem muss sich jeder Spieler von einem seiner beiden geheimen Aufträge trennen. Wird dagegen die Karte „Weißer Rauch“ aufgedeckt, so wird damit das Spielende eingeläutet. Nachdem die laufende Runde zu Ende gespielt wurde, erfolgt die Auszählung der Stimmen.

Wer seinen Auftrag erfüllen konnte, erhält je nach Auftragsart zwei oder drei Stimmen. Jeder Kardinal bringt eine Stimme. Hinzu kommen noch extra Stimmen für so genannte „Seilschaften“ (Karten mit gleichem Symbol), besondere Kardinale und Louis-XIV-Karten. Wer über Mazarin-Karten verfügt, kann zudem für Goldstücke noch zusätzliche, preiswerte Stimmen kaufen. Der Spieler, der nun insgesamt die meisten Stimmen vorweisen kann, wird mit den Worten „Habemus Papam“ zum neuen Kartenspiel-Papst ernannt.

Meinung

Die Illustration der Karten ist hervorragend und lässt im Zusammenspiel mit dem restlichen Spielmaterial durchaus das nötige Flair aufkommen. Das Gesamtpaket von 1655 – Habemus Papam darf daher als thematisch stimmig und gelungen bezeichnet werden. Die Vielfalt unter den verschiedenen Kartentypen und deren Auswirkungen ist gut und erschwert den Spielern somit die Entscheidung in der Gebotsphase. Unter den Aktionskarten finden sich beispielsweise Exemplare, durch die ein eigner Edelstein doppelt zählt, oder durch welche Kardinäle von Mitspielern bestochen bzw. ausgetauscht werden können. Der politische Stapel enthält neben den oben bereits erwähnten Louis-XIV- und Mazarin-Karten unter anderem auch noch bestimmte Sonderkarten wie z. B. Todesfall oder auch Sqadrone-Volante. Durch erstere stirbt der älteste ausliegende Kardinal oder Fraktionsführer der Mitspieler und zweitere bringt drei zusätzliche Stimmen ein, wenn dafür 20 Goldstücke gezahlt werden. Um hingegen einen Auftrag zu erfüllen, müssen zumeist Kardinäle bestimmter Fraktionen gesammelt werden.

Außen vorgelassen werden sollte auf keinen Fall die Camerlengo-Karte, da diese den einzigen Weg darstellt, um während der Partie den eigenen Edelsteinvorrat wieder aufzubessern. Aus diesem Grund sollten die schönen Klunker auch nicht zu schnell verbraten werden. Einmal gebotene Diamanten, die bekanntlich am wertvollsten sind, gibt es sogar überhaupt nicht mehr zurück, so dass diese für wirklich entscheidende Spielsituationen aufgespart werden sollten. Die Verlockung mit hohen Geboten möglichst früh aus der Kartenauswahl wählen zu können ist natürlich fast immer groß, da es im Prinzip keine schlechten Karten gibt. Es muss sich aber jeder bewusst sein, dass das Spiel nicht in den ersten Runden gewonnen wird. Nur wer mit seinem Edelsteinhaushalt sorgfältig umgeht, wird in den entscheidenden Momenten genug Kohlen im Feuer haben, um für ihn sehr wichtige Karten letztendlich auch zu bekommen.

Ob durch Kardinäle, „Seilschaften“ oder auch das Sammeln von Louis-XIV- und Mazarin-Karten, es gibt viele Wege um an die begehrten Stimmen zu kommen. Aus diesem Grund stehen verschiedene erfolgversprechende Strategien zur Verfügung, die auf ihre Erprobung warten. Natürlich kann kein Spieler mit bestimmten Karten planen, da er nie weiß, was die Gegner für Gebote abgeben werden und welche Karten er schlussendlich bekommt. Da jedoch alle Kardinals- und auch politischen Karten von den Spielern stets offen ausgelegt werden müssen, lässt sich im Verlauf der Partie ab einem bestimmten Punkt durchaus erahnen, welche Siegstrategie die Gegner verfolgen. Dies hat zur Folge, dass nun auch besser eingeschätzt werden kann, auf welche Karten es die Mitspieler wahrscheinlich abgesehen haben. Ein kleines Fragezeichen bleibt natürlich durch die Auftragskarten. Da ein erfüllter Auftrag am Ende jedoch maximal drei Stimmen einbringt, kann während des Spiels durchaus mitverfolgt werden, wer aktuell stimmenmäßig mit vorne dabei ist. Solch starken Konkurrenten muss dann unter Umständen auch mal eine Karte, die für einen selbst weniger wichtig ist, „weggekauft“ werden, um den eigenen Sieg nicht aus den Augen zu verlieren.

Schön ist auch die eingestreute Zwischenwertung (Stichwort: „Schwarzer Rauch“), bei der mit bestimmten Kardinälen ordentlich Gold verdient werden kann. Vor allem in Verbindung mit mehreren Mazarin-Karten können am Spielende mit einem satten Goldvorrat ordentlich Zusatzstimmen gekauft werden. In diesem Zusammenhang ist es sehr wichtig, die Gegner im Blickwinkel zu haben. Verfügt nämlich ein reicher Spieler über den Großteil der Mazarin-Karten, so hat dieser am Ende sehr gute Siegchancen. Bis zur Zwischenwertung kann außerdem jeder Spieler verfolgen, welcher seiner beiden Aufträge für ihn besser geeignet ist. Dies ist wichtig, da nach dem Aufdecken des „schwarzen Rauches“ eine Auftragskarte abgegeben werden muss. Erhält also ein Spieler in der ersten Spielhälfte wenig passende Karten für den einen Auftrag, so ist dies noch kein Beinbruch, da der zweite Auftrag zur Erfüllung übrig bleibt.

Fazit

Mit 1655 – Habemus Papam ist dem DDD-Verlag ein guter Wurf gelungen. Denn nicht unverdient ist dieses Kartenspiel durch sein unverbrauchtes und gleichzeitig interessantes Thema, welches spielerisch überzeugend umgesetzt wurde, auf dem zehnten Platz der Fairplay-Scoutaktion auf der Spiel 2010 gelandet. Einfache Regeln, ein simpler Versteigerungsmechanismus und eine angenehme Spieldauer machen den Einstieg leicht, so dass die Spannung eines Konklaves nun auch am heimischen Spieltisch nachempfunden werden kann.


2010-11-19, Markus Donaubauer (markus)



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Bewertungen
7markus
09.11.2010
Interessantes Thema gut umgesetzt
7arkadia
13.11.2010
6sandokan
22.11.2010
Ganz nett fuer zwischendurch, aber die Einnahmen beim schwarzen Rauch finde ich sehr ueberproportional im vergleich zu den sonstigen Moeglichkeiten an Geld zu kommen.

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